Erbauer | Jürgen Willing |
Vereinszugehörigkeit | Arbeitskreis historischer Schiffbau |
Name des Modells | LADY TORFRIDA |
Kosten | 250€ |
Tipps für den Bau | Dampfyacht LADY TORFRIDA von 1888 (VALFREYA, STAR OF INDIA, RODOS) LaD. 67m, Br. 8.24m, Tg. 4.40m, 576 t "Lady Torfrida" war eine Konstruktion des bekannten Yacht-Designer John Beavor Webb und wurde als Nr. 333 bei Fairfield Govan am Clyde aus Stahl gebaut. Sie war in Yachtkreisen bekannt durch ihre Eleganz und teure Innenausstattung. Ihr englischer Eigner Sir W.Pearce behielt sie aber nur ein Jahr und verkaufte sie an den exzentrischen Amerikaner H. Bayard Brown- sie hieß ab jetzt "Valfreya" der ab ca. 1900 seine Yacht nach Südengland in den River Colne bei Brightlingsea verlegte und dort bis zu seinem Tode 1927 auf dem Schiff wohnte. VALFREYA hatte in diesen langen Jahren stets unter Dampf und immer klar zum Auslaufen zu sein. Danach ging die Yacht als STAR OF INDIA für 14 Jahre nach Indien an den Maharadja of Nawanagar. Der überließ den ‚Star…' 1941 der englischen Admiralität, die das Schiff ua. als Anti-U-Bootschiff einsetzte. 1946 ging das Schiff dann nach Griechenland. Die Yacht war nach einigen Umbauten als solche fast nicht mehr zu erkennen und fuhr, unter dem Namen RODOS, als Zubringer, Fähre und Passagierschiff in der griechischen Inselwelt. 1951 ging sie den Weg zur Abwrackwerft. Ich fand, daß das Thema Dampfyachten in Modellbaukreisen fast gar nicht beachtet wird. Mein Herz schlägt zwar für die Segelei, doch an dieser Schiffbaukunst, dieser Eleganz der Linien und Ästhetik der Gesamterscheinung, kam ich nicht vorbei. Es gab von diesen Yachten eine erstaunlich große Anzahl. Die meisten wurden in England und USA gebaut. Am Anfang noch reine Segelyachten mit Dampfhilfsantrieb, zB. Schoner ATLANTIC, UTOWANA, INTREPIDE, doch dann immer mehr nur mit Hilfsbesegelung oder Stützsegel. Die reiche ‚Elite' übertrumpfte sich in Extravaganz und Größe. Bei Regatten wurde alles, bis zur Selbstzerstörung, aus den Yachten geholt. Die hochgezüchteten Dampfmaschinen wurden, nach der Jahrhundertwende, immer mehr durch Motoren ersetzt, die Schiffe immer größer und fanden- finde ich- in ihrer speziellen alten Eleganz, mit dem 2. Weltkrieg ein Ende. Das Modell ist im Konstruktionsstatus von 1888 im Maßstab 1:100 gebaut. Der Kiel ist 1mm Alu, Spanten mit Epoxid angeklebt (Alu gut anrauhen), Kieferplanken 2x5, innen mit Epoxidharz fixiert. Rumpf mit Sprayspachtel behandelt und nass geschliffen - lackiert. Deck mit 1x1x60mm Birkenholz geplankt, schwarzes Trimmline als Kalfat mit eingeleimt. Aufbauten und Reling aus heller und dunkler Birke, Masten und Spieren aus Linde. Blöcke individuell aus Birne gefertigt, die kleineren sind von Blue Jacked, Tauwerk von Andreas Gondesen. Für die Gitter auf den Skylights kann man eine Flasche Rioja trinken und den feinen Messingdraht dafür nehmen. Der Aufbau des Ankerspills ist ungewöhnlich (Kette kommt von unten aus der Klüse über die K.Nuss in den K.Kasten), steht aber so in der Zeichnung. |
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